... bald zu bunt: Nicht nur, dass meine kleine Tochter (4) mit ihrem Kindergarten auf dem kleinstädtischen Weihnachtsmarkt auftritt (die Kinder und Erzieherinnen haben sich wirklich große Mühe gegeben und ein süßes kleines Theaterstück mit Text und Liedern und 1a-Kostümen auf die Bretter gelegt) und dabei Anwesenheit mit stark erhöhter Konsumwahrscheinlichkeit zwangsverordnet ist, jetzt hat auch noch die Adventsfeier im Kinderhort, den mein Sohn (7) als Schüler und ich (42) als 1-Euro-Jobber gezwungermaßen regelmäßig und meine Tochter ab und zu und gerne aufsuchen, dazu geführt, dass erwähnte kleine Tochter nach dem, eigentlich ganz respektablen, Auftritt des Nikolauses nur einen Satz gesagt hat: 'Das war nicht der echte Nikolaus!', und auf Nachfrage: 'Das kann er gar nicht gewesen sein. Das dürfte man nicht mit dem machen!'. Die abgrundtiefe Respektlosigkeit der Mehrzahl der Kinder im Alter zwischen 6 und 10 und die lächelnde Gleichgültigkeit darob von Erziehern und Eltern mit piepsenden Handys waren die Gründe für diese Erkenntnis.

Es ist nun nicht so, dass ich ein großer Nikolaus-Fan wäre. Als evangelisch aufgewachsenem Franken sind mir der Heilige Martin ('Pelzermärtel') und das Christkind (natürlich eine blonde knackige Jungfrau mit Lebkuchen-, Bratwurst- und Glühweinaroma) wesentlich näher. Aber notfalls täte es ja auch ein Nikolaus...

Also ehrlich, muss man denn den Kindern unbedingt ebenso früh wie schonungslos beibringen, dass alles bedeutungslos ist, was kein Euro-Zeichen trägt?

Das muss man nicht.